80 Jahre nach der Ermordung Fechenbachs
Ausstellungseröffnung und Gedenkfeier
Mit einer Feierstunde gedachten die Felix-Fechenbach-Stiftung und das Felix-Fechenbach-Berufskolleg (FFB) der Ermordung des sozialdemokratischen Journalisten vor 80 Jahren. Im Beisein der Tochter unter des Urenkels Fechenbachs sowie des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger, wurde eine neu konzipierte Ausstellung über das Leben und Wirken Fechenbachs eröffnet.
Im Jahr 2011 war das FBB Träger des Fechenbach-Preises, den die Stiftung in regelmäßigen Abständen vergibt. Das Preisgeld kam dabei der Konzeption der Ausstellung zugute, die jetzt fertiggestellt und der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Beim Festakt sprach vor den Augen seiner Großeltern, Lotti Fechenbach und Max Wiederkehr, auch der Urenkel Fechenbach, Tobias Wiederkehr und freute sich über den großen Zuspruch: „Felix Fechenbach hätte sich wohl kaum vorstellen können, dass fast ein Jahrhundert später zwei Schulen nach ihm benannt sind und jährlich Menschen seiner gedenken.“ Gleichzeitig würdigte Wiederkehr die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland.
Horst Klüter, Schulleiter des FFB, Dirk Becker und Dennis Maelzer, Vorsitzender sowie Geschäftsführer der Felix-Fechenbach-Stiftung, dankten den Angehörigen und bezeichneten ihre Teilnahme als große Ehre. Der Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer würdigte Fechenbach mit den Worten: „Felix Fechenbach ist seinen Überzeugungen treu geblieben und hat damit Mut und Standhaftigkeit bewiesen. Er ist vor den Nazis nicht geflohen, er hat auch seinen Informanten niemals preisgegeben. Sein Verhalten gereicht damit nicht nur der Arbeiterbewegung und der Sozialdemokratie zur Ehre. Mit seinem Mut hat er auch die Ehre der Weimarer Demokratie und einen aufrechten Journalismus verteidigt.“
NRW-Innenminister Ralf Jäger hob das Engagement des Landes gegen Rechtsextremismus hervor und bekannte sich in seiner Rede zum Ziel eines NPD-Verbots: „Wir haben viele Möglichkeiten, gegen Rechtsextremismus vorzugehen. Viel mehr als vor 80 Jahren. Und heute wissen wir alle, welches schreckliche Potenzial in rechten Ansichten steckt.“ Die Bundesregierung habe die Chance verpasst, ein wichtiges Signal zu setzen, als sie sich entschloss, dem NPD-Verbotsantrag der Länder nicht beizutreten. Jäger ging außerdem auf die Aussteigerprogramme des Landes ein: „Jede Person, die wir aus dem braunen Sumpf herausgeholt haben, ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft, begeht zu fast 90 Prozent keine Straftaten mehr.“
Umgesetzt wurde die Ausstellung von Dr. Sonja Girod, freie Kulturwissenschaftlerin, den Lehrerinnen Annette Radon und Sonja Schreiber in Zusammenarbeit mit etwa 60 Schülerinnen und Schülern, die unter anderem das Detmolder Stadtarchiv und das Landesarchiv NRW besuchten, Akten lasen und daraus Ausstellungstexte verfassten. Damit verliehen sie der Ausstellung und damit auch Felix Fechenbach ein persönliches Gesicht.