Detmolder SPD-Fraktion gedenkt Fechenbach

von links: Fraktionsvorsitzender Harald Matz, Georg Klöpper, Alt-Bürgermeister Friedrich Brakemeier

Ein altes Bild findet an seinen Platz zurück

Fechenbach – ein Name und ein Symbol des Widerstands gegen die Nazis in Lippe. Felix Fechenbach war jüdischer Sozialdemokrat und Journalist des Detmolder „Volksblatt“. Als solcher geriet er 1933 als einer der ersten ins Visier der Nazis und wurde von ihnen ermordet. Sein Portrait hing bis zum Umzug von der Stadthalle in die Paulinenstraße vor rund zehn Jahren in der Detmolder SPD-Fraktion. Zur letzten Fraktionssitzung im Jahr 2014 brachte Alt-Bürgermeister Friedrich Brakemeier das Bild nun an seinen angestammten Platz zurück. Vorsitzender Harald Matz nahm es für die Fraktion entgegen.

Zunächst führte Georg Klöpper in den geschichtlichen Hintergrund ein. Mit über 90 Jahren ist er einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen, die direkt über die damaligen Zusammenhänge berichten können. Er selbst hatte noch Ende der Zwanziger Jahre als Nestfalke an den Zeitlagern der SPD-nahen Kinder- und Jugendbewegung „Falken“ bei Feldrom teilgenommen. Neben dem Zusammenhalt in dem „Kinderrepublik“ genannten Ferienlager ist ihm besonders das pazifistische Lied "Nie, nie wollen wir Waffen tragen!“ in Erinnerung geblieben. Umso tragischer mutet es daher an, dass er später im Zweiten Weltkrieg dennoch Soldat werden musste. Seine schwierige Wiedereingliederung in Lippe nach der Heimkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1948 beschrieb er den versammelten Genossen eindringlich.

Ihm schloss sich Alt-Bürgermeister Friedrich Brakemeier mit seinem Bericht an. Auf damalige Juso-Initiative wurde in den 1980er Jahren die Straße vorm Detmolder Kreishaus in Felix-Fechenbach-Straße umbenannt. Die Umbenennung war nicht unumstritten gewesen. Zuvor war die Straße nach August Weweler benannt. Dieser war Musiker und leitete eine Ortsgruppe des „Kampfbunds für deutsche Kultur“. Sich selbst bezeichnete er gerne als „alten Kämpfer“ der NSDAP. Eine Ratsmehrheit unter Führung der SPD korrigierte die Wahl des Namenspatrons. Seitdem findet man nun auf den Briefköpfen der Kreisverwaltung die Felix-Fechenbach-Straße. Zum Angedenken an die Umbenennung wurde das Portrait Fechenbachs der SPD Fraktion gestiftet. Auch für zukünftige Generationen sozialdemokratischer Kommunalpolitik bleibt er somit sichtbares Vorbild im Widerstand gegen Intoleranz und Unterdrückung.

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